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144 Route 2.ABU GÔSCH. Von Yâfabäume im Thalgrund; 15 Min., nachdem man die Schlucht hinter
sich gelassen hat, wieder eine schöne Gruppe alter Oelbäume, die
Bäume des Imâm ʿAli; dabei eine Quelle; angenehmer Lager-
platz
, obwohl das Wasser bisweilen schlecht sein soll. Die Gebirge
sind mit niedrigen Sträuchen bewachsen; neben den wilden Oliven
findet man öfters Johannisbrodbäume. Der Weg führt aufwärts, bis
man nach 23 Min. eine andere Thalseite erreicht, woselbst man oft
von Bettelkindern des nahen Dorfes Sârîs (r.) belästigt wird.
Immer noch gewährt unser Weg von Zeit zu Zeit schöne Ausblicke
auf die Ebene, die Sanddünen des Strandes und dahinter das Meer.
Nach 12 Min. sieht man unten im SO. das Dorf Sôba (S. 145) und
hat im S. einen Blick auf das öde Wâdi Sârîs. Alle diese Thäler,
die doch so tief ausgehöhlt sind, füllen sich nur in Folge heftiger
Regengüsse mit Wasser. Nach 12 Min. finden wir links an der
Strasse einen Steinhaufen Namens Maʿtal ʿAli Mehsin, d. h. Platz,
wo ʿAli Mehsin umgebracht wurde. Nach 11 Min. erreichen wir
die Höhe und müssen von der Aussicht nach Westen Abschied
nehmen. Gegenüber auf dem Berge liegt die Ruine Kastal
(S. 145), an der Nordseite des Hügels rechts etwas unterhalb das
Dorf Abu Gôsch. Es führt diese Benennung erst seit 60 Jahren
und zwar von einem mächtigen Dorfschêch dieses Namens, der
mit seinen 6 Brüdern und 85 Nachkommen Jahrzehnte hindurch
der Schrecken der ganzen Gegend, vornehmlich aller Pilger war;
während der ägyptischen Herrschaft in Syrien (S. 75) wurde ihre
Macht gebrochen, aber die Maulthiertreiber gehen immer noch mit
Scheu an den Schlössern dieser gefürchteten Familie vorbei. Der
frühere Name des Ortes war Kariet el-ʿEnab, Traubenstadt; als
solcher wird er vor dem 15. Jahrh. nicht genannt. Hingegen hat
man das Dorf seiner Lage nach (seit Robinson) mit dem antiken
Kiriat-Jeʿarîm (Waldstadt) identificirt, das seinerseits wieder mit
Kiriat-Baʿala (Jos. 15, 9 u. a.) identisch ist. Ursprünglich zu
Gibeon gehörig (Jos. 9, 17), wurde es dem Stamm Juda zugetheilt
(ib. 15, 60). Später wurde dieser Ort berühmt, weil hier lange
Zeit hindurch die Bundeslade aufbewahrt wurde (vgl. I. Sam. 7
1; II Sam. 6, 2).

Von Alterthümern besuche man hier die Ueberreste der zwischen
Dorf und Strasse gelegenen Kirche, die gleich in die Augen fällt. Man
lasse sich durch die Schwierigkeit des Hineinsteigens durch eine mit
Steinen verrammelte Oeffnung nicht abschrecken; hier war ehemals das
Hauptportal. Die Ornamentik der Kirche ist bemerkenswerth durch die
kleinen Spiralverzierungen, die wir in arabischen Bauwerken wiederfinden,
wohin sie aus den christlichen Denkmälern des 6.7. Jahrhunderts ge-
kommen
sind. Das Gebäude ist gut erhalten. Wir haben eine gegen Osten
gerichtete Kirche mit drei Schiffen, welche in drei Apsiden auslaufen.
Diese Apsiden aber sind von aussen nicht sichtbar, sondern vermauert.
Daher sind nun auch die Seitenschiffe der Kirche schmäler als das
Mittelschiff. Dieses letztere ist jedoch höher; es wird von drei Pilastern
auf jeder Seite getragen; die Bogen des Hauptschiffes ruhen auf Trägern
von ganz besonderer Form, in welchen Vogüé arabischen Einfluss ent-
decken
will. Die Bogen sowie die Fenster darüber und die an den Wän-
den
der Seitenschiffe haben nur einen Anflug von Zuspitzung. Ein